Großtiere sind meist für ihren robusten Körper und einen widerstandsfähigen Charakter bekannt. Dennoch bleiben Krankheiten bei Nutz- und Sporttieren wie Pferden, Kühen und Eseln, nicht aus. Häufig sind die Gelenke und das Skelett der schweren Tiere betroffen. Allerdings sind auch Haut-, Darm- und Huferkrankungen bei Großtieren keine Seltenheit. Ursachen sind dabei meist Infektionen, ein hohes Alter und Gewicht. Viele dieser Krankheiten treten besonders bei schweren Tieren auf und sind daher charakteristisch für Großtiere.
Ein bekanntes Problem unter Großtierbesitzern ist das Lahmen der Tiere. Dies tritt nicht nur nach Unfällen auf der Weide oder dem Reitplatz auf. Spontane Lahmerscheinungen sind bei Großtieren häufig und ernstzunehmend, da sie die Bewegungen des Tieres einschränken. Die Lahmheit wird dabei in vier Schweregrade eingeteilt, die sich an der Belastung und der Schrittlänge orientieren. Dabei reichen die Symptome von einem Schonen des betroffenen Beines über das Nichtauftreten bis hin zum Liegenbleiben. Ursache der Lahmheit können Verletzungen wie Brüche oder Verstauchungen sowie Entzündungen oder Nerven- und Muskelerkrankungen sein.
Ursache von spontan auftretendem Lahmen ist häufig die Arthrose. Dies ist ein Gelenkverschleiß, der besonders bei beanspruchten Nutztieren und Pferden auftritt. Bei alten und schweren Tieren werden Extremitäten wie Beine und Schultern abgenutzt und verursachen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Das Schonen der Gelenke sowie eine Behandlung mit entzündungshemmenden Salben und Medikamenten ist dabei unabdingbar. Eine unbehandelte Arthrose kann zur Bewegungsunfähigkeit sowie zu schweren Entzündungen führen.
Ein weiteres Gesundheitsrisiko bei Großtieren stellen ein empfindlicher Magen und häufige Darmkrankheiten dar. Eine schwere Folge von Verstopfungen und Magenüberladungen ist vor allem bei Pferden und Kühen die Kolik. Sie zeigt sich durch Unruhe beim Tier, eine schnelle Atmung, Fieber und langes Sitzen oder Liegen. Bei einer schwerwiegenden Kolik sind außerdem Zahnfleisch und Augen gerötet. Sie sollte unbedingt durch einen Tierarzt oder den Notdienst behandelt werden. Ursache der Kolik sind häufig Futterunverträglichkeit oder Stresszustände beim Tier.
Neben einem empfindlichen Magen oder einem Futterwechsel kann auch der Wurmbefall zu Magenbeschwerden führen. Bekannte Würmer bei Weidetieren sind dabei Lungenwürmer, Bandwürmer und Spulwürmer. Bei einem fortschreiten Wurmbefall treten Durchfall und Unterernährung sowie Atemprobleme auf. Da sich im Anfangsstadium jedoch wenige Symptome bemerkbar machen, sollten Großtiere zur Vorbeugung zweimal jährlich entwurmt werden.
Auch die Hufe stellen eine anfällige Krankheitsursache dar. Diese sind nicht zu unterschätzen, da sie den Bewegungsapparat des Tiers beeinflussen und daher bei Fortschreitung auch zur Lebensgefahr werden können. Ein bekanntes Problem bei Pferden, Ponys und Eseln ist beispielsweise die Hufrehe. Sie entsteht durch eine entzündete Huflederhaut zwischen der Hornkapsel und des Hufbeins. Die fortgeschrittene Hufrehe führt dort zu starken Schmerzen und Schwellungen an den Fesseln. Die Ursachen dieser Erscheinung sind Vielseitig. Häufig treten Futterrehe und Belastungsrehe auf, welche durch ein nährstoffarmes Futter und eine Fehlerhafte Hufpflege entstehen. Daher kommt die Hufrehe meist bei schlechter Haltung vor. Die Behandlung konzentriert sich dann auf die Umstellung des Tieres und die Behandlung des Hufes.
Eine weitere Folge der fehlerhaften Haltung von großen Huftieren ist die Strahlfäule. Dabei dreht es sich um eine bakterielle Infektion des Hufes, die vor allem bei faulen Stalluntergründen auftritt. Sie sollte umgehend vom Tierarzt behandelt werden und durch eine trockene Haltung des Huftieres verhindert werden. Die Haltung in feuchten Gegenden verursacht neben Hufproblemen auch Hautkrankheiten. Matschige Wiesen und Stallbeläge können so zur Mauke führen. Dies ist eine Hautirritation der Fesselregion, die häufig bei Pferden, aber auch bei Ziegen und Eseln vorkommt. Wird sie nicht behandelt, kann sich die betroffene Stelle entzünden und zur Schwellung führen. Besonders häufig tritt diese Krankheit im Herbst und Winter auf, da der Auslauf der Großtiere dann häufig von Regen und Schnee beansprucht wird.
Durch eine Artgerechte und trockene Haltung kann vielen Krankheiten bei Großtieren vorgebeugt werden. Dennoch müssen die Tiere auch im Winter auf Wiesen und Weiden, um die gesunde Ernährung zu gewährleisten. Daher sind sie dort Wind, Wetter und Fäulnisbakterien ausgesetzt. Außerdem können hohes Alter und der große Skelettbau der Tiere zu Alterserscheinungen wie Arthrose und Gelenkbeschwerden führen. Und auch bei Jungtieren bleibt der regelmäßige Tierarztbesuch nicht aus. Denn Koliken und Wurmbefall treten selbst im jungen Alter und bei guter Haltung auf. So können schnell hohe Kosten für Tierarzt und Medikamente, aber auch besondere Haltungsansprüche, entstehen. Diese rechnen Halter meist nicht in die Grundversorgung des Tieres ein und sind daher schnell durch ausstehenden Rechnungen überfordert.
Auf Grund der hohen Tierarztkosten, Anfahrtskosten und erhöhten Medikamenterationen, die für Großtiere nötig sind, lohnt sich daher eine Krankenversicherung für Tiere. Diese deckt häufige Krankheiten, wie zum Beispiel Koliken, Arthrose und Verletzungen ab und ist nicht nur für Notfälle und Unfälle nützlich. Auch bei Zweifel oder Routineuntersuchungen kann die Krankenversicherung bei Großtieren eine große Entlastung darstellen. Zusammen mit einer artgerechten Haltung ermöglicht sie eine sorgenfreie Arbeit mit Großtieren.
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