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Die häufigsten Krankheiten bei Kleintieren

Krankheiten Kleintiere

Kaninchen sind nach Hunden und Katzen die beliebtesten Haustiere der Deutschen, Platz vier und fünf gehen an Meerschweinchen und Hamster. Die possierlichen Kleintiere bringen viel Freude in den Alltag, im Krankheitsfall können jedoch unerwartet hohe Kosten auf den Besitzer zukommen. Um sich dagegen abzusichern, sollte jeder Tierhalter über den Abschluss einer Krankenversicherung für Tiere nachdenken.

Typische Kaninchenkrankheiten

Krankheiten Kaninchen
Alexas_Fotos / Pixabay

Die meisten Kaninchen werden dem Tierarzt wegen Verdauungsbeschwerden oder Zahnproblemen vorgestellt. Damit die Verdauung reibungslos funktioniert, müssen Langohren täglich ausreichend Raufutter wie Gras, Heu, Kräuter, Blätter und Äste aufnehmen: Anders als Hunde oder Katzen besitzen sie einen sehr schwach bemuskelten Magen, der die Nahrung nur durch ständigen Nachschub in den Darm weiterbefördern kann. Zudem können Kaninchen unverträgliche Nahrung nicht erbrechen – auf dem Weg durch den Magen-Darm-Trakt löst schimmliges, verdorbenes oder schlicht ungeeignetes Futter sehr häufig Blähungen oder Durchfall aus. Insbesondere während des Fellwechsels verschlucken die Tiere oftmals größere Mengen ihrer Haare, die in Magen oder Darm zu Haarballen zusammenklumpen und lebensgefährliche Verstopfungen verursachen können. Gelingt es nicht, diese durch entsprechende Medikamente zu lösen, muss der Haarballen operativ entfernt werden.Zahnprobleme kommen bei Kaninchen ebenfalls recht häufig vor. Die Zähne der Langohren wachsen lebenslang und werden in der Regel beim Nagen und Fressen ausreichend abgerieben. Ungeeignetes Futter oder Zahnfehlstellungen verhindern diese natürliche Abnützung: Es bilden sich Zahnspitzen, die in der Folge schmerzhafte Wunden im Maul verursachen. Hat ein Kaninchen Schwierigkeiten bei der Aufnahme des Futters, muss es zum Kürzen der Zähne umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden. Während die Vorderzähne ohne Narkose abgeschliffen werden können, ist zur Sanierung der Backenzähne eine kurze Vollnarkose nötig. Eine meist erblich bedingte Zahnfehlstellung kann eine regelmäßige Zahnregulierung im Abstand von zwei bis drei Monaten erforderlich machen – über die Jahre erwachsen dabei nicht unerhebliche Kosten. Gerade Zahnkaninchen neigen auch zur Bildung von Kieferabszessen, die nicht selten komplizierte Operationen und eine langwierige Behandlung nach sich ziehen. Der Abschluss einer Krankenversicherung für Tiere ist in diesem Fall für den Besitzer von großem Nutzen.Viele Kaninchen erkranken im Laufe ihres Lebens an Enzephalitozoonose, auch Schiefkopfkrankheit oder kurz E. C. genannt. Charakteristische Anzeichen sind Koordinationsstörungen, eine Schiefhaltung des Kopfes, Lähmungserscheinungen oder Krampfanfälle, die Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten. Ausgelöst wird die Erkrankung wird durch einen einzelligen Parasiten, von dem bis zu 80 Prozent der Kaninchen befallen sind – viele infizierte Tiere bleiben ein Leben lang symptomlos, eine Schwächung des Immunsystems kann aber jederzeit zum Ausbruch der Krankheit führen. Wird sie schnell erkannt und vom Tierarzt behandelt, ist E. C. in den meisten Fällen heilbar. Je nach Art und Schwere der Symptomatik kann jedoch eine längere Behandlungsdauer nötig sein.Myxomatose und RHD (Chinaseuche) sind epidemisch vorkommende Viruserkrankungen, die durch verseuchtes Futter, Stechmücken oder direkten Kontakt mit erkrankten Tieren übertragen werden können. Beide Krankheiten sind lebensbedrohlich und führen meist trotz Behandlung zum Tod des Kaninchens. Wirksamen Schutz bietet eine Impfung, die jährlich aufgefrischt werden muss.

Häufig auftretende Krankheiten bei Meerschweinchen

Krankheiten Meerschweinchen
Alexas_Fotos / Pixabay

Meerschweinchen sind sehr anfällig für äußere Parasiten wie Milben und Haarlinge. Anzeichen dafür sind Haarausfall und kahle oder blutverkrustete Stellen im Fell, die Tiere sind unruhig und kratzen sich oft. Gelegentlich kann der starke Juckreiz sogar Krampfanfälle auslösen. Zur Behandlung trägt der Tierarzt ein Spot-on-Präparat auf, in schweren Fällen wird er ein Antiparasitikum spritzen. Um eine Wiederansteckung zu vermeiden, sollten alle Tiere eines Bestandes behandelt und das Gehege gründlich gereinigt werden.Augenentzündungen beim Meerschweinchen werden meist durch Fremdkörper, Verletzungen oder Infektionen verursacht. Der Tierarzt kann die Ursache feststellen und beseitigen, zur Behandlung müssen in der Regel über mehrere Tage Augentropfen verabreicht werden. Nach Verletzungen der Haut können sich an jeder Stelle des Körpers Abszesse bilden: Diese zeigen sich als sicht- und tastbare Verdickungen, die meist keine Schmerzen verursachen. Abszesse werden vom Tierarzt chirurgisch entfernt oder gespalten: Nach einer Abszessspaltung muss die Abszesshöhle meist einige Tage gespült werden, um nachfließenden Eiter zu entfernen.Viele ältere Meerschweinchen leiden unter Tumoren im Bauchraum, weibliche Tiere bilden oftmals Eierstockzysten aus. Bei beiden Erkrankungen fällt eine Umfangsvermehrung des Bauchraums auf, je nach Größe des Tumors beziehungsweise der Zysten ist eine chirurgische Entfernung in vielen Fällen möglich.

Typische Erkrankungen von Hamstern, Chinchillas und Ratten

Krankheiten Hamster
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Bedingt durch die Eigenart, alles potentiell Fressbare in seinen Backentaschen zu transportieren, neigen Hamster oftmals an Verletzungen oder Verstopfungen derselben, die vom Tierarzt behandelt werden müssen. Auch Durchfall, Erkältungen und Augenentzündungen kommen bei den kleinen Nagern häufig vor.Chinchillas haben ein sehr empfindliches Verdauungssystem und neigen insbesondere bei Futterumstellungen zu Aufgasungen und Durchfall, falsches Futter oder zu wenig Bewegung kann eine Verstopfung verursachen. Auch erblich bedingte Zahnfehlstellungen sind bei Chinchillas nicht selten.Ratten haben im Alter einen Hang zur Bildung von Tumoren, die nur selten behandelt werden können. Ein gestörtes Immunsystem zeigt sich durch den Austritt von rötlichem Sekret aus der Nase und den Augen, Ursache können Atemwegserkrankungen, Harnwegsinfekte oder Probleme im Magen-Darm-Trakt sein.